Einbauanweisungen für Neumotoren, überholte Motoren, Teilmotoren, Rumpfmotoren, Gebrauchtmotoren

 

Die Einbauanweisungen sind unbedingt zu befolgen und Voraussetzung für Forderungen aus Garantie, Gewährleistung und Sachmangelhaftung. Der Einbau ist grundsätzlich von einem Fach- Meisterbetrieb und geschultem Fachpersonal durchzuführen.

 

 Alle Anbauteile und Aggregate sind zu prüfen, ggf. zu erneuern. Zündkerzen sind zu erneuern, die Zündanlage zu prüfen und instandzusetzen und der Zündzeitpunkt ist einzustellen.

– Auch die Einspritzanlage ist zu prüfen und ggf. zu erneuern. Verschleißteile wie Zahnriemen, Spann- und  Umlenkrollen, Dichtungen sind zu erneuern.

– Weiterhin sind die Einspritzdüsen zu prüfen und ggf. zu erneuern, die Einspritzpumpe ist zu prüfen und muss evtl. instandgesetzt werden.

– Wasserpumpe, Kühlmittelschläuche und Leitungen sind zu prüfen, ggf. zu erneuern.

– Bei Teilmotoren ohne Ölwanne und Ölpumpe ist die Ölpumpe und das Ölansaugrohr mit Sieb grundsätzlich zu erneuern oder gegen Berechnung von uns zu prüfen. Die Ölwanne ist gründlich zu  reinigen.

– Bei Teilmotoren und Rumpfmotoren, bei denen der Altmotor einen Lagerschaden hatte, sind der evtl. eingebaute Ölkühler (Wärmetauscher) und die Leitungen grundsätzlich zu erneuern.

– Vor allem bei Kolben- und Ventilschäden am Altmotor ist der Ansaugtrakt, der Auspuffkrümmer und das Auspuffrohr zu öffnen, zu trocknen und gründlich zu reinigen. Es genügt nicht, mit dem Hochdruckreiniger in die Öffnungen zu spritzen. Durch Ölschlamm, der sich in Laufe des Betriebs im Ansaugtrakt sammelt, kleben Teile aus dem Schadmotor regelrecht fest, die mit dem Hochdruck-reiniger nicht zu entfernen sind. Der Ansaugweg muss gründlich getrocknet und gereinigt werden. Komplizierte und verbaute Ansaugkrümmer, die bauartbedingt nicht gründlich gereinigt werden können, müssen erneuert werden.

– Bei Lagerschäden am Altmotor sind Ölkühler, Wärmetauscher, Leitungen und evtl. nicht mitgelieferte Filter und Gehäuse zu erneuern. Es befinden sich Metallteile im System, die durch Spülen, vor allem am Ölkühler, wegen der Bauweise nicht zu entfernen sind.

– Bei Kolbenschäden und Turboladerschäden an Motoren mit Ladeluftkühler ist der Ladeluftkühler auszubauen und zu entleeren. Es kann vorkommen, dass der Motor nach dem Einbau Öl aus dem Vorschaden, das sich im Ladeluftkühler befindet, ansaugt und  verbrennt. Dadurch kann der Motor unkontrolliert hochdrehen und sofort durch einen Überdrehschaden oder Kolbenschaden zerstört werden.

– Es ist eine ausgiebige Probefahrt (mind. 50km) durchzuführen und dabei Öldruck und Kühlmittel-temperatur sowie Geräusche zu prüfen. Auch der Ladedruck ist zu prüfen.

– Nach der Probefahrt sind der Druckaufbau im Kühlsystem und Undichtheiten zu überprüfen und das  Kühlsystem abzudrücken.

– Bei Gebrauchtmotoren ist grundsätzlich das mitgelieferte Abnahmeprotokoll vollständig auszufüllen. Eine Kopie ist dem Kunden auszuhändigen, eine weitere Kopie muss sofort nach dem Einbau an uns gesendet werden.

Ohne Abnahmeprotokoll werden keine Forderungen aus der Sachmangelhaftung anerkannt.

Ebenso werden nachträglich zugesandte Protokolle und Rechnungen nicht anerkannt.

– Unsere Wartungsintervalle sind zu befolgen und von einem Fach-Meisterbetrieb gegen Berechnung durchzuführen. Der Zustand des Zahnriemens ist bei jedem Wartungsdienst zu überprüfen. Falls keine Wartungsintervalle vorgeschrieben wurden, sind die Intervalle des Hersteller einzuhalten.

Einer der wichtigsten Punkte und häufig vorkommenden Fehler beim Einbau eines Motors ist, dass die Ursache für den Ausfall des Altmotors nicht gesucht, gefunden und beseitigt wird. Dadurch kommt es häufig zu Wiederholungsschäden. Ferner kommt es durch nicht gründlich entfernte Späne und Fremdkörper in Ölwanne, Ölansaug, Ansaugkrümmer etc. immer wieder zu Folgeschäden.

Deshalb: Schaden vom Altmotor prüfen, Ursache ermitteln und beseitigen.

Hier einige Beispiele:

Bei Übertemperaturschäden :

Schadensbild: Kolbenfresser, stark verzogener Zylinderkopf, abgeschmorte Plastikteile und Schalter. Alle kühlmitteltemperaturrelevanten Teile wie Kühler, Thermostat, Wasserpumpe, Lüfter, etc. sind zu prüfen, ggf. zu reinigen oder zu erneuern. Es ist weiterhin eine ausgiebige Probefahrt unter Last durchzuführen und die Temperatur zu beobachten sowie der Überdruck im Kühlsystem zu prüfen.

Bei Kolbenschäden,

die als Ursache einen Schaden im Verbrennungsablauf haben: Schadensbild: Kolben abgeschmort, Kolbenboden angeschmolzen. Hier sind die Einspritz- und Zündanlage sowie die Einspritzpumpe und die Einspritzdüsen zu prüfen, ggf. instandzusetzen. Turbolader und Ladedruck ist zu prüfen. Bei Benzinmotoren muss der Ansaugtrakt auf Dichtheit und die Einspritzventile geprüft werden. Der Zündzeitpunkt ist einzustellen; Zündanlage, Zündkabel, Stecker und Kabel sind zu prüfen und ggf. zu erneuern.

Bei Ventilschäden  Ventilaufsetzer:

Hier sind der Steuertrieb sowie der Sitz der Steuerräder und die Spann- und Umlenkrollen zu prüfen. Auch die Zahnriemenspannung und die Flucht der Räder und Rollen muss überprüft werden

– Bei Austauschmotoren den Altmotor bitte nicht reinigen. Motorenöl und Kühlmittel sind gründlich abzulassen und der Motor muss gut gelagert werden (nicht im Freien). Sämtliche bereits ausgebauten Teile und Schrauben sind mitzugeben. Der Motor ist gut und dicht auf einer Palette zu verpacken. Verrostete und aus Schrotteilen zusammengesetzte sowie durch schlechte Verpackung beim Transport beschädigte Altmotore werden nicht akzeptiert und nachbelastet. Fehlende Teile werden ebenfalls nachbelastet. Der ggf. mitgelieferten Rücksendeaufkleber ist gut am Motor zu befestigen und die Abholbereitschaft ist mitzuteilen.

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